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Kontrovers vor Ort: Warum Demokratie manchmal so schwer fällt. Ein Abend über Pluralismus, Steinzeitgehirne und das digitale Zeitalter

Ein Abend über Pluralismus, Steinzeitgehirne & das digitale Zeitalter
Demokratie lebt vom Wettstreit der Ideen. Damit dieser Wettbewerb fair und friedlich bleibt, braucht es Spielregeln, über die sich alle einig sind. Diese Einigkeit scheint derzeit unter Druck zu geraten. Viele haben die digitalen Medien als Ursache im Verdacht. Schließlich können wir uns über soziale Medien unsere ganz eigene Mediendiät zusammenstellen. Im Ergebnis scheinen verschiedene Teile der Gesellschaft inzwischen manchmal in unterschiedlichen Realitäten zu leben.

Aber nicht nur die Technik befeuert diese Dynamik, sondern auch unser Gehirn selbst. Es wurde über hunderttausende von Jahren geformt, während der wir Menschen die meiste Zeit in kleinen Jäger-und-Sammler-Gesellschaften gelebt haben. Menschen sind also schon biologisch nicht optimal daran angepasst, sich in solchen komplexen technischen und politischen Verhältnissen zurechtzufinden. Stattdessen neigen wir dazu, fest an die Erzählungen unseres eigenen „Stammes“ zu glauben und gemeinsam entschlossen gegen jene vorzugehen, die die Welt anders sehen als wir. Die Demokratie ist also eine echte Zumutung für das menschliche Gehirn – erst recht im digitalen Zeitalter. Wie kann fairer und friedlicher Ideenwettstreit trotzdem auf Dauer gelingen? Welche gemeinsamen Spielregeln brauchen wir dafür? Und was können wir selbst tun, um unsere Steinzeit-Gehirne für die pluralistische Demokratie fit zu machen?

Der Sozialwissenschaftler Dr. Christoph Meißelbach möchte in dieser Vortrags- und Diskussionsveranstaltung über diese Fragen mit Ihnen ins Gespräch kommen. Er studierte und promovierte am Institut für Politikwissenschaft der Technischen Universität Dresden. Seit 2020 ist er der Wissenschaftliche Koordinator am Sächsischen Institut für Polizei- und Sicherheitsforschung (SIPS), im letzten Lahr vertrat er die Professur für gesellschaftspolitische Bildung an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH). In seiner Doktorarbeit mit dem Titel „Die Evolution der Kooperation“ hat Dr. Meißelbach die evolutionären und psychologischen Grundlagen von menschlichem Zusammenhalt und politischer Ordnung untersucht.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.

Kontrovers vor Ort: Warum Demokratie manchmal so schwer fällt. Ein Abend über Pluralismus, Steinzeitgehirne und das digitale Zeitalter

Ein Abend über Pluralismus, Steinzeitgehirne & das digitale Zeitalter
Demokratie lebt vom Wettstreit der Ideen. Damit dieser Wettbewerb fair und friedlich bleibt, braucht es Spielregeln, über die sich alle einig sind. Diese Einigkeit scheint derzeit unter Druck zu geraten. Viele haben die digitalen Medien als Ursache im Verdacht. Schließlich können wir uns über soziale Medien unsere ganz eigene Mediendiät zusammenstellen. Im Ergebnis scheinen verschiedene Teile der Gesellschaft inzwischen manchmal in unterschiedlichen Realitäten zu leben.

Aber nicht nur die Technik befeuert diese Dynamik, sondern auch unser Gehirn selbst. Es wurde über hunderttausende von Jahren geformt, während der wir Menschen die meiste Zeit in kleinen Jäger-und-Sammler-Gesellschaften gelebt haben. Menschen sind also schon biologisch nicht optimal daran angepasst, sich in solchen komplexen technischen und politischen Verhältnissen zurechtzufinden. Stattdessen neigen wir dazu, fest an die Erzählungen unseres eigenen „Stammes“ zu glauben und gemeinsam entschlossen gegen jene vorzugehen, die die Welt anders sehen als wir. Die Demokratie ist also eine echte Zumutung für das menschliche Gehirn – erst recht im digitalen Zeitalter. Wie kann fairer und friedlicher Ideenwettstreit trotzdem auf Dauer gelingen? Welche gemeinsamen Spielregeln brauchen wir dafür? Und was können wir selbst tun, um unsere Steinzeit-Gehirne für die pluralistische Demokratie fit zu machen?

Der Sozialwissenschaftler Dr. Christoph Meißelbach möchte in dieser Vortrags- und Diskussionsveranstaltung über diese Fragen mit Ihnen ins Gespräch kommen. Er studierte und promovierte am Institut für Politikwissenschaft der Technischen Universität Dresden. Seit 2020 ist er der Wissenschaftliche Koordinator am Sächsischen Institut für Polizei- und Sicherheitsforschung (SIPS), im letzten Lahr vertrat er die Professur für gesellschaftspolitische Bildung an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH). In seiner Doktorarbeit mit dem Titel „Die Evolution der Kooperation“ hat Dr. Meißelbach die evolutionären und psychologischen Grundlagen von menschlichem Zusammenhalt und politischer Ordnung untersucht.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.
27.04.24 16:41:38