Risch-Stolz, Dr. Marianne
Maler, Bildhauer und Bühnenbildner Oskar Schlemmer (1888-1943) erhob die menschliche Figur zu seinem zentralen Thema. Immer wieder probte er die Raumwirkungen stereometrischer Figuren oder miteinander verwobene Figurengruppen. Mit dieser Ausdrucksform wollte Schlemmer 1920-1932 eine universelle Harmonie erreichen, genau die Schaffensphase, die ihn ans Bauhaus führte. Im Zuge dieser Tätigkeit schuf er 1922 sein berühmtes „Triadisches Ballett“, dessen „Figurinen“ als Kostümkörper aus raumplastischen Elementen agieren. Ab 1928 übernahm er bis zu seiner Berufung nach Breslau (1929) Lehrverpflichtungen. Er arbeitet zudem mit Paul Hindemith, Igor Strawinsky und Arnold Schönberg zusammen. 1932 erfolgte die Schließung der Staatlichen Akademie für Kunst und Gewerbe in Breslau, auf die Jahre der allmählichen Verdrängung Schlemmers aus dem Kunstbetrieb folgten. 1937 wurden in der Ausstellung „Entartete Kunst“ fünf Gemälde gezeigt, finanzielle und existentielle Not des Künstlers folgten. Die wenigen, dazu noch unbefriedigenden Auftragsarbeiten lösten beim Künstler einen chronischen Krankheitszustand aus, dem er schließlich nichts mehr entgegensetzen konnte, so dass er am 13. April 1943 einer Herzlähmung erlag.
Nach seinem Studium an der Kunstakademie Dresden arbeitete Ernst Barlach zunächst als Zeichner für die Zeitschrift "Jugend", erhielt eine Lehrerstelle an der Fachschule für Keramik in Höhr/Westerwald und unternahm 1906 eine achtwöchige Reise nach Russland und in die Ukraine, die seinen eigenen, von psychischer Ausdruckskraft erfüllten künstlerischen Stil prägen wird. Mehrfach ausgezeichnet und 1925 noch als Ehrenmitglied der Preußischen Akademie geehrt, wurden 1936 seine Werke neben denen von Käthe Kollwitz sowie Wilhelm Lehmbruck in der Jubiläumsausstellung der Akademie beschlagnahmt. 1937 als entarteter Künstler diffamiert, verarbeitete Ernst Barlach die Erfahrungen des Ausgestoßenseins in seinen eindrucksvollen bildhauerischen Spätwerken. Nur ein Jahr später verstirbt der Künstler am 24. Oktober 1938. Vortrag und Gespräch mit der Kunsthistorikerin aus Leipzig Dr. Marianne Risch-Stolz. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich.
Edvard Munch hat als Grafiker und Maler thematisch existentielle Erlebnisse und Befürchtungen eines Menschen aufgegriffen. Eingebettet in seine Zeit um 1900 wurde er damit für viele Künstler Vorbild für eine expressive Formensprache. Nach einer Lebenskrise ändert er seinen Malstil hin zu einer naturalistisch-realistischen Darstellung, während in seinem Spätwerk sich eine erneute Wandlung vollzieht, da er für einen Großauftrag der Universität Oslo noch einmal allgemeinmenschliche Themen aufgreift. "Das kranke Kind" (1885/86), "Der Schrei" (1893) und "Madonna" (1894/95) zählen zu den herausragenden Kunstwerken innerhalb seines Gesamtwerkes. Man muss Munchs Leben kennen, um seine Werke verstehen zu lernen.
Art Déco leitet sich vom französischen „L’Art Décoratif“ ab und ist übersetzt als „Dekorative Kunst“ die Stilbezeichnung für eine internationale Richtung in Design, Kunstgewerbe, Architektur und bildender Kunst der Jahre 1920-1940. Die Art déco bewegt sich zwischen den floralen, rankenden Formen des Jugendstils und den strengen, geometrischen Elementen des Internationalen Funktionalismus, wie sie beispielsweise am Bauhaus entwickelt wurden. So reagierte dieses Design als Kontrastprogramm auf die Träumereien des Jugendstils mit glatten, klaren eleganten Formen, wobei treppenähnliche Abstufungen ein beliebtes Gestaltungsmotiv war. Man entwickelte eine Vorliebe für kostbare, luxuriöse Materialien wie z.B. Bronze, Ebenholz, Elfenbein, Glas, Kristall, Leder oder Silber, die in den unterschiedlichsten künstlerischen Entwürfen ihren Niederschlag fanden.