Kursnummer | 23FA1014WW |
Kursleitung |
Dozententeam VHS |
Datum | Mittwoch, 15.03.2023 19:00–21:15 Uhr |
Entgelt | kostenlos |
Ort | SKZ Weißwasser, Hafenstube |
Vortrag mit Diskussion
Referent: Dietrich Schulze-Marmeling, Publizist und Autor
In den letzten Jahren mehrt sich die Kritik an sportlichen Großveranstaltungen. Der hauptsächliche Grund sind die Austragungsländer, wo häufig Autokraten und Diktatoren das Sagen haben, die mittels der Events „Sportswashing“ betreiben und ihre Macht festigen würden. In Deutschland mobilisierten zahlreiche Fan-Initiativen für einen Boykott der Fußball-WM 2022 in Katar. Den Kritikern wird entgegnet, dass der Sport „unpolitisch“ sei und bleiben müsse. IOC und FIFA behaupten, dass Olympiaden und Fußballweltmeisterschaften fragwürdige Austragungsländer demokratisieren könnten. Der Referent ist der Auffassung, dass sportliche Großveranstaltungen immer schon auch politische Projekte waren. Sport und Politik ließen sich nicht voneinander trennen. Allerdings würden nicht nur Autokraten und Diktatoren den Sport instrumentalisieren. Sport sei wiederholt auch eine „Waffe“ emanzipatorischer Bewegungen gewesen.
Im Anschluss an den Vortrag soll es zu einem regen Austausch mit dem Publikum kommen. Dietrich Schulze-Marmeling ist Publizist und hat zahlreiche Bücher zur Geschichte des Fußballs sowie aktuellen Fußballthemen verfasst. Seine Bücher wurden wiederholt für den deutschen Fußballkulturpreis nominiert, den er 2011 gewann. Letzte Veröffentlichungen: „Der Fall Özill – Über ein Foto, Rassismus und das deutsche WM-Aus“, „Boykottiert Katar 2022 – Warum wir die FIFA stoppen müssen“
(gemeinsam mit Bernd M. Beyer), „Tradition schießt keine Tore“ (gemeinsam mit Marco Bode),„1990 – Wie die WM in Italien den Fußball veränderte“.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.