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Der Nahe Osten ist viel mehr als Feindseligkeiten, Hass und Krieg. Es geschehen zahllose Geschichten, die den Weg zum Frieden, respektvollem Miteinanderleben und zur Hoffnung vorleben. Michael Touma erzählt in seiner Lesung von so einer, ganz persönlichen, Geschichte − der Geschichte seiner Eltern. 1949, ein Jahr nach Gründung des Staates Israel, begegnen sich die junge Jüdin Haya und der palästinensische Intellektuelle Emile in Haifa. Zwischen beiden entflammt eine leidenschaftli-che Liebe, die in ihrem Umfeld auf Ablehnung und Widerstand stößt. In der Lesung verbindet Michael Touma Fotos, Videos, eigene literarische Texte mit Auszügen elterli-cher Briefe und Texte. Er zeigt eine Reise im Leben zweier Menschen, die die Hürden der Wirklichkeit durch Liebe zu überwinden versuchten. Touma erzählt eine lokale und gleichzeitig universelle Ge-schichte, die Fragen nach Identität, Heimat, Sinn des Leides und des Kampfes weckt. Emile starb 1985, Haya 2009. Sie liegen nebeneinander auf dem christlichen Friedhof in Haifa. Und so symbolisch und trotz der geteilten Wirklichkeit des Landes sind sie auch nach dem Tod beieinander. „ … und die Erinnerung an ihre Liebe leuchtet wie ein Vermächtnis.“ (Touma, Michael: „Heimat“) Zum Autor: Michael Touma, Jahrgang 1956, wurde acht Jahre nach Gründung des Staates Israel zu einer jüdi-schen Mutter und palästinensischem Vater in der Hafenstadt Haifa geboren. Er betätigt sich im Be-reich der Malerei, der Medienkunst und der Literatur. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.
Nie zuvor war Grönland so sehr Thema in den internationalen Medien. Was ist das für ein Land und warum haben USA, China und Russland ein Interesse an ihm? Wie positionieren sich Dänemark und die Europäische Union im Streit um seltene Erden, Gas & Öl und eisfreie Handelswege? Und vor allem: was sagen die Menschen in Grönland selbst dazu? Am 11. März wurde in Grönland ein neues Parlament gewählt und dabei der Wunsch nach Unabhängigkeit einmal mehr unterstrichen. Knapp einen Monat nach dieser Wahl wollen wir uns Grönland bzw. Kalaallit Nunaat („Land der Menschen“) wie es auf grönländisch heißt, widmen und seine historische, politische und kulturelle Verfasstheit verstehen und diskutieren. Prof. Birgit Stöber ist Professorin für Kommunikationsmanagement an der Business & Law School in Berlin. Nach ihrem Studium der Geografie, Publizistik und Politologie zog sie Ende der 1990er Jahre nach Kopenhagen, um dort u.a. für die Berliner Zeitung als Auslandskorrespondentin zu arbeiten. Im Rahmen ihrer Dissertation untersuchte sie die dänisch-schwedische Medienkooperationen in der Øresund Region. Zwischen 2004 und 2015 war sie als Lehrbeauftragte an der Copenhagen Business School im Bereich German Area Studies und Cultural Geography tätig. Von 2011 bis 2013 leitete Bir-git Stöber die Presse- und Kommunikationsarbeit der Königlich Dänischen Botschaft in Berlin. Seit 2000 reiste sie mehrmals nach Grönland. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.
Parteien galten lange als unverzichtbare Stützpfeiler der Demokratie, denn Ihnen kommt schon nach dem Grundgesetz eine zentrale Rolle in den Prozessen und Entscheidungen unserer Demokratie zu − doch ihr Ansehen schwindet. Zu elitär, zu undurchsichtig, zu machtfixiert? Viele Menschen fühlen sich von klassischen Parteien und ihren Strukturen nicht mehr vertreten. Aber: Was sind Parteien eigentlich? Welche Funktionen erfüllen sie - und wo liegen ihre Schwächen? In der Veranstaltung werfen wir einen Blick auf Geschichte, Aufgaben und Kritik an Parteien. Wir fragen, ob es Alternativen oder Reformen gibt und diskutieren neue Wege politischer Beteiligung. Ziel ist ein offener Austausch: Wie wollen wir Demokratie in Zukunft gestalten? Prof. Dr. Theres Matthieß (geb. 1988 in Dresden) ist Juniorprofessorin für Empirische Demokratieforschung an der Georg-August-Universität Göttingen. Sie hat 2020 an der Humboldt-Universität zu Berlin zur Bedeutung von Wahlversprechen promoviert. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der vergleichenden Politikwissenschaft, Parteienwettbewerb und Wahlverhalten. Sie ist unter anderem Leiterin eines Projekts zur Umsetzung von Koalitionsverträgen in Deutschland und eines deutsch-französischen Forschungsprojekts zur Repräsentation von sozialen Gruppen. Mehr Information zu Theres Matthieß: https://www.theres-matthiess.de/ Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.
Reichsbürger lehnen die Existenz der Bundesrepublik und deren Rechtssystem ab. Seit November 2016 ist die Reichsbürgerbewegung darum Beobachtungsobjekt des Verfassungsschutzes. Im Rahmen Veranstaltung liefert der Dresdner Politikwissenschaftler Sebastian Trept einen Blick hinter die Kulissen einer Szene, deren Mitglieder den deutschen Staat und dessen Regeln nicht anerkennen und stattdessen eigene Staaten ausrufen. Sebastian Trept präsentiert einen Überblick über die vorhandenen Informationen und unternimmt den Versuch, ein genaueres Bild der Reichsbürgerbewegung in Sachsen und Deutschland zu zeichnen. Fallbeschreibungen, Mitgliederzahlen und Einsatzberichte lassen den Eindruck einer heterogenen Bewegung entstehen, die einerseits besonders intensiv den Kontakt zu Verwaltungsmitarbeitern sucht und sich andererseits bewusst einer genauen Betrachtung entzieht. Neben der reinen personellen Entwicklung der Szene konzentriert sich Sebastian Trept vor allem auf deren historische und ideologische Entwicklung. Er geht den Fragen nach, was Reichsbürger kennzeichnet und woher die Bewegung stammt. Gemeinsam mit seinem Publikum will Sebastian Trept Instrumente und Argumentationen von Reichsbürgern entschlüsseln und Hilfestellungen entwickeln im Umgang mit Mitgliedern der Szene. Sebastian Trept ist 1986 in Dresden geboren und hat Politik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Trier und der Technischen Universität Dresden studiert. Zwischen 2014 und 2018 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Politische Systeme und Systemvergleich, an der TU Dresden. Seit 2009 engagiert sich Sebastian Trept im Bereich der politischen Erwachsenenbildung. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.