Kornek, Thomas
„DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR. SIE ZU ACHTEN UND ZU SCHÜTZEN IST VERPFLICHTUNG ALLER STAATLICHEN GEWALT“, So steht es im ersten Artikel unseres Grundgesetzes. Deutschland feierte im Mai 75 Jahre Grundgesetz. Zum Demokratiefest vom 24. -26. Mai in Berlin waren alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Gemessen an der ältesten Verfassung der Welt, der US-amerikanischen, die seit 235 Jahren gilt, ist das Grundgesetz mit 75 Jahren jung. Dabei schwingt stets auch der Gedanke an die vorausgegangene Weimarer Verfassung mit, die sich nach allgemeiner Überzeugung nicht bewährt hat, weil sie über weite Strecken nur im Ausnahmemodus funktionierte und am Ende Hitlers Machtübernahme nicht zu verhindern vermochte. Aus dieser Erfahrung speist sich ein Gutteil der Vorschriften des Grundgesetzes. Die Menschenwürde ist nach moderner Auffassung der Wert, der allen Menschen gleichermaßen und unabhängig von ihren Unterscheidungsmerkmalen wie Herkunft, Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung oder Status zugeschrieben wird und der Wert, mit dem sich der Mensch als Art über alle anderen Lebewesen und Dinge stellt. Vor zehn Jahren begann in der deutschen Verfassungsrechtswissenschaft ein stürmischer Streit um die Menschenwürdegarantie. Der Absolutheitsanspruch des Art. 1 Abs. 1 Satz 1 GG geriet zum ersten Mal in eine grundlegende Kontroverse, die bis heute andauert: in der politischen Auseinandersetzung um die Gentechnologie, die pränatale Diagnostik, um das Embryonenschutzgesetz und um den Umgang mit terroristischen Bedrohungen. Dazu möchten wir uns in diesem Kurs verständigen, möchte ich Ihnen Informationen geben und zur Diskussion einladen. Anmeldung bis 12.11.2024 erforderlich.
Wir sprechen von „failed states“, zerbrechenden Staaten, wenn wir über Syrien, den Irak, Palästina, Ägypten, den Libanon oder auch die Türkei reden. Mit diesem Begriff werden Staaten bezeichnet, die aufgrund verfallender staatlicher Einrichtungen die grundlegenden staatlichen Aufgaben nicht mehr erfüllen können - wie die Aufrechterhaltung der äußeren und inneren Sicherheit und die Gewährleistung von Rechtsstaatlichkeit. Die Konstruktion der arabischen Staaten geht hauptsächlich auf imperiale Interessen der Briten und Franzosen Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Damit wollen und werden sich die in Nationalstaaten gezwängten Araber, Beduinen, Afghanen, Syrer und Kurden bis heute nicht abfinden. Nachdem der Arabische Nationalismus mit G. Nasser, S. Hussein und R. Erdoğan Mitte und Ende des letzten Jahrhunderts zu keinem Erfolg führte, erhalten radikale Bewegungen Zulauf und bringen Terror, Verderben und Krieg sowohl in die arabischen Staaten wie auch nach Europa und Amerika. Warum findet dieser Teil der Erde keine innere Ruhe? Warum beherrschen Gewalt, Angst und Unterdrückung die Menschen in dieser Region und terroristische Akte unsere Breiten? Dazu wollen wir nach Hintergründen suchen, die Akteure beim Namen nennen und ohne Hoffnung auf Lösungen auseinandergehen, weil es dafür keinen schnellen und einfachen Weg gibt, so traurig uns das auch macht. Vortrag und Diskussion. Anmeldung bis 19.11.2024.